Die Nightchurch ist ein Transformations-Projekt: Der Text auf dieser Seite gibt einen Einblick in den gegenwärtigen Stand und wird laufend weiterentwickelt.
Vision
In der Zürcher Landeskirche entsteht mit der Nightchurch (Nachtkirche) eine neue Kirchengemeinschaft dank einer Änderung der Kirchenordnung, welche dies nun ermöglicht.
Menschen sollen für ihre Spiritualität nicht am Sonntagmorgen in die Kirche kommen müssen, sondern die Kirche soll (auch) an einer Wochen(end)-Nacht dort für sie da sein, wo sie dafür oft offener sind.
Situation
In einigen Städten Europas und den USA wie in Chicago, Copenhagen oder Flensburg haben sich Nachkirchen resp. Nachtpfarrämter mit unterschiedlichen spirituellen, seelsorglichen und diakonischen Ausrichtungen etabliert.
Ein Beispiel aus England ist die «Night Church Chester». Mit leicht evangelikalem Background und gleichzeitig liberaler Ausrichtung zeigt sie in einer historischen Kirche im Zentrum der Stadt exemplarisch auf, in welche Richtung eine Nightchurch gehen kann.
Inspiration
Als Student habe ich in den 1980er Jahren die Nachtkirche in San Francisco (Buchhinweis), von The Rev. Donald E. Stuart in den 1960er Jahren gergründet, persönlich erlebt (Reflections PDF). Sie entsprach den Lebenswelten vieler Menschen in der Stadt weit mehr als alle anderen Formen von Kirche.
Als Armeeseelsorger habe ich seit den 1990er Jahren erfahren, wie viel mehr Menschen abends und in der Nacht bei einem guten Glas Wein oder Bier und passender Musik in einer Bar über ihr Leben nachdenken und mit anderen darüber ins Gespräch kommen, als an einem Sonntagmorgen.
Als Pfarrer habe ich in den 2000er Jahren zusammen mit jungen Erwachsenen in Küsnacht erste gute Erfahrungen mit einer «Chiläbar» gemacht, bei welcher «Alkohol mit Mass» an einer Bar in der Kirche selbst ausgeschenkt worden ist.
Als Kirchenrat habe ich in den 2010er Jahren als reformierte Verantwortlicher für die Bahnhofkirche und die Flughafenkirche über Pfr. Matthias Berger (Bereichsleiter) innerkirchliche Sondiergespräche stattfinden lassen, bei welchen die Idee eines Nachtpfarramtes auf Interesse gestossen ist.
Realisation
Es kommen 150 an einer Nightchurch Interessierte in einem Verein zusammen um so miteinander die Vision in einer Form umzusetzen, die von der Landeskirche nach 4 Jahren als Kirchengemeinschaft anerkannt werden kann.
Es soll sich zeigen, ob und wie man Kirchengebäude nutzen will, die in der Nacht oft nicht belegt sind oder eher Bars, Restaurants sowie andere Locations.
Vorstellbar ist auch eine mobile nightchurch, die wie eine Band auf Tournee geht und an verschiedenen Orten und in mehreren Kirchengebäuden Station macht.
Zu klären ist, welchen Raum spirituelle Feiern, individuelle Seelsorge und Community-Projekte einnehmen sollen.
Offen ist, ob Deutsch/Dialekt die Hauptsprache sein wird oder allenfalls Englisch/Amerikanisch im Vordergrund steht um lebensweltaffiner zu sein.
Dokumentation
Mein Interview mit Felix Reich von reformiert.info: Über den Glauben an das Wachstum der Kirche und den Mut zu scheitern...